Hier, wie in vielen anderen Gedichten der Romantik, wird die Nachtigall als Symbol für die einst erfüllte Liebe verwendet.

Sehr dramatische letzte Strophe! Dass Krieg blind macht, kann mehrfache Bedeutung haben. Zum einen die wortwörtliche Erklärung, dass durch die Umstände im Krieg, hier ein Splitter, man das Augenlicht verliert. Man könnte aber auch interpretieren, dass Krieg des Menschen Sinne und Gefühle raubt und dieser aufgrund dessen emotional erblindet…

Erst in den schweren Zeiten meint man die Natur von Menschen kennen zu lernen, werden sie einem helfen, oder egoistisch sich selbst erstmal “retten”? Das lyrische Ich, welches bereits in der ersten Strophe von den Vorbeiziehenden ignoriert wird, stellt fest, dass der Mensch tatsächlich sich selbst vorzieht wenn es regnet. Indem die Menschen so tun als hätten sie die blinde Person nicht gesehen, verdrängen sie schlicht, dass es jemanden gibt der ihre Hilfe willkommen heißen würde.

Stellt sich die Frage wer hier tatsächlich blind ist, der Blinde oder die Menschen in der Stadt die ihn nicht beachten, möglicherweise weil er in ihren Augen ihrer Blick unwürdig ist, wegen seines Defizits.

Hier strebt das lyrische Ich vermutlich einen Zustand der Herrschaftslosigkeit, auch unter Anarchie bekannt, an, wo Politiker und institutionelle Instanzen abwesend sind und Gleichheit herrscht, wo jeder Mensch gleich und frei ist.

Konsumismus ist ein übersteigertes Konsumverhalten zum Zweck der gesellschaftlichen Distinktion oder des Strebens nach illusionärer Identität, vermeintlichem Lebenssinn und künstlichem Glück.
Während die Masse blind sich dem Konsum widmet, regieren die Politiker einfach über die Menschen hinweg.

Das Goldene Kalb war laut biblischer Überlieferung ein Götzenbild, das die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten gemeinsam mit Aaron schufen, während Moses auf dem Berg Sinai die zehn Gebote erhielt.
Hiervon abgeleitet wird die gängige Redensart vom „Tanz ums goldene Kalb“ als Sinnbild für eine Verehrung von Reichtum und Macht.