Viel hat das Herz wohl schon mit gemacht, sodass es über die Jahre “verklungen”, schwer geworden ist. Die jugendliche Kraft ist es, die dieses schwere Herz noch zu bewegen vermag.

Der Geist scheint durch die Spuren der Zeit erstarrt zu sein und ab und an wird der Geist durch Erinnerungen bewegt, am Leben gehalten.

Jemanden in seinem Unglück an seiner Seite zu haben, der Mitfühlt und zuhört, dann ist das sozusagen das Glück im Unglück. Somit hebt sich das Unglück auf. Daher wohlmöglich der Titel “Aufhebung”.

Wenn man sein Unglück mit irgendwem teilen kann und dies klar formulieren und darstellen kann, ist das ein Indiz dafür, dass man sich bei dem Gegenüber wohl fühlt und/oder, dass das symbolische ausatmen einen therapierenden Effekt hat.

Sein Leid mit jemanden teilen zu können, diese Last so zu sagen aus zu atmen, bietet einem die Möglichkeit neuen Sauerstoff ein zu atmen, neue Kraft zu sammeln.

Das lyrische Ich geht nun sachlich mit dem Sterben um. Es hat erkannt, dass der Schmerz sie nur stärker gemacht hat. Sogar geht das lyrische Ich einen Schritt weiter und betrachtet dieses Sterben nun als ein fast festen Bestandteil des Lebens, so wie “Bett und Brot”.

Es scheint eine Art Trennung stattgefunden zu haben, vielleicht von einer Liebe, welches erklären würde weshalb die Fussspuren rot (“wie die Liebe”) im weißen Schnee sind. Hier vereinen sich Sinnbildlich die Liebe mit der Unschuld, oder wie die Unschuld von der Liebe befleckt wird.

Obwohl beim ersten Mal der Schmerz normalerweise am intensivsten ist, empfindet das lyrische Ich beim zweiten Mal intensiveren Schmerz. Möglicherweise durch das älter werden besitzt das lyrische Ich ein stärkeres Realitätsempfinden als zuvor.